Unter dem Titel Motorradtour Wildalpen – Gesäuse stelle ich eine fast 370 Kilometer lange Motorradtour auf Straßen rund um den Mittelpunkt der Steiermark vor. Start und Ziel war wie so oft Graz.
Von Graz aus startete die Fahrt an einem wolkenverhangenen Tag über die alte Bundesstraße Richtung Bruck. Vor Pernegg ging es weiter nach Breitenau am Hochlantsch. Dieses Teilstück der Route war nach der ersten langweiligen halben Stunde wieder ein Fall für Biker. Schnelle Kurven und eine abwechslungsreiche Straße.
Schon einmal fuhr ich durch Breitenau und wollte die Strecke über den Berg nach Allerheiligen im Mürztal antesten. Damals verpasste ich aber die Abbiegung. Diesmal starte ich zu diesem Zweck das Handy-Navi und lies mich in die korrekte Richtung lotsen. Von Pernegg kommend geht die Abzweigung links weg und ist mit Allerheiligen beschildert. Bald nach Breitenau geht es auf den Berg mit circa 1000 Höhenmetern hinauf. Die Straße ist schmal, größtenteils nach Schlechtwetter länger nass und verschmutzt. Aber noch nicht so schlimm, dass eine Enduro dafür benötigt wird.
Wieder runter im Tal geht es flott weiter über Allerheiligen im Mürztal nach Mürzhofen. In Mürzhofen biegt die Tour nach Links , auf die B116 für ein paar Kilometer nach St. Marein im Mürztal, ab. Die Strecke von St. Marein (rechts abbiegen) über den Pogusch nach Turnau hatte ich bisher noch nicht gekannt. Sie ist eine reizvolle Alternative, wenn man in diesem Gebiet Richtung Mariazell will. Rauf auf den circa 1000 Meter hohen Pogusch geht es kurvig und flott. An einem Wochenende fahren viele Autos auf den Pogusch zu den dortigen Gasthäusern. Bis auf diese Häuser gibt es dort oben aber nicht viel zu sehen …
Der nächste interessante Teil ist die Fahrt über den fast 1300 Meter hohen Seeberg nach Seewiesen auf der B20, der Mariazeller Bundesstraße. Ohne ein Auto vor einem machten die Kurven viel Spaß. Bis nach Gußwerk verläuft die Strecke eher gerade. Obwohl mir der Teil länger vorgekommen ist, zeigten mir die GPS Daten nur circa 10 Minuten dafür gebraucht zu haben.
Motorradtour durch die Wildalpen
Im Ort Gußwerk ging die Fahrt weiter bei der Abzweigung nach Links auf die B24, der Hochschwab Bundesstraße im Salzatal. Zu diesem Zeitpunkt wärmte die Sonne wieder für ein paar Momente. Die für mich bisher unbekannte Strecke durch die Wildalpen reizt mit einer Fahrt anfangs parallel zum Fluss Salza und durch Schluchten. Bei fast keinem Verkehr cruisten ich und mein Motorrad Richtung. Wildalpen. Kurz vor Greith verlor ich die Salza wieder aus den Augen, erst ein paar Kilometer später erblickte ich sie weit unter mir durch den Wald.
Ein paar Fahrminuten vor dem Ort Wildalpen beginnt der Naturpark Steirische Eisenwurzen. Fast immer, wenn ich einen Blick auf die Salza warf, waren Kajak- und Raftingboote am Fluss zu sehen. Vermutlich habe ich an diesem Tag mehr Boote im Wasser als Motorradfahrer auf der Straße gesehen 😉
Motorradtour durch das Gesäuse
Die B24 mündet vor Palfau in die B25, der Erlauftal Bundesstraße. Nach einer kurzen Pause auf der Brücke, mit Blick in die Tiefe, setzte ich die Fahrt nach Links auf der B25 bis zur B115 nach Hieflau fort. Wie auch bei meinen letzten Fahrten durch das Gesäuse war auch diesmal das Wetter sehr trübe. Vermutlich bleiben über dem Nationalpark Gesäuse Wolken sehr oft hängen. Geregnet hatte es noch nicht. Bei der Fahrt durch das Gesäuse kann man den reißenden Fluss und Gruppen von Raftingbooten beobachten. Die Straße ist an manchen Stellen, auch wegen Steinschlag, übertunnelt.
Die Verbindung von Admont nach Trieben führt wieder über einen Berg. Beim Griff am Gashebel musste ich mich zurückhalten, da die Tankanzeige schon Trockenheit ankündigte. In Trieben musste dringend vor der Tour durch die Hohen Tauern eine Tankstelle gefunden werden. Beinahe kam ich in Verlegenheit bei BP zu tanken, gegenüber BP war idealerweise ein großes Schild aufgestellt mit dem Hinweis „Hier billiger tanken“. Die Betreiber eines Tankomates, ein paar Hundert Meter später, (Super 95 war hier tatsächlich günstiger) haben ihre Werbetafel sehr günstig gegenüber ihrem Mitbewerb aufgestellt 😉
Die Triebener Bundesstraße B114 durch die Hohen Tauern ist von Trieben aus schöner zu fahren. Kurz nach Trieben geht es stetig und kurvig bergauf. Eine kleine Anmerkung zu „schöner“. Meistens ist es egal in welcher Richtung man Motorradstrecken fährt. Für mich sind Strecken jedoch interessanter, die steil und kurvig bergauf zu fahren sind, während das Ende eher langläufig und schnell sein kann. So lässt es sich bergab angenehmer fahren.
Ungefähr in der Mitte der Fahrt durch die Tauern wurde es kälter und kälter, in nicht weiter Ferne zeichnete sich Regen auch schon ab. Ein entgegenkommender Motorradfahrer in gelber Regenmontur überzeugte mich, die im Tankrucksack eingepackte Regenmontur über zu ziehen. Keine Minute später kam ich auch schon in den schönsten Regenschauer. Die Regenmontur hielt dich, der Shoei Helm auch und die neuen Hein Gericke Goretex Stiefeln erfreulicherweise auch! (Bei einer Fahrt nach Dubrovnik schwamm ich quasi in meinen alten Stiefeln …)
Vor Judenberg war ich aus der Regenfront wieder heraußen, das Tempo konnte auf trockenen Straßen wieder gesteigert werden.
Motorrad Tour zurück übers Gaberl
Durch Judenburg ging die Obersteiermark Motorradtour weiter auf die B77, der Gaberl Bundesstraße. Auch hier finde ich es interessanter über diese Richtung über das Gaberl zu fahren.
Schon mehr als 5 Stunden im Sattel machte ich beim Gasthaus am Gaberl (beliebter Biker-Treff) für ein wärmendes Mittagsessen halt. Beim Hinauffahren war kein einziger Biker weit und breit zu sehen. Das kommt an einem Samstag nicht sehr oft vor. Das Essen im Berggasthof Gaberlhaus auf rund 1600 Metern Sehhöhe war gut und solide. Während der einstündigen Pause zog dichter Nebel, Wind und Niesel auf. Laut dem Wirt hatte es an diesem Tag am Gaberl in der Früh sogar geschneit. Nach dem Essen musste ich wieder rein in die Regenmontur und bei dementsprechend angepasster Geschwindigkeit bei Regen das Gaberl runter. Erst nach Köflach hörte der Regen wieder auf und die Motorradtour ging weiter auf trockenen Straßen.
Die weitere Fahrt verlief über Voitsberg und Hitzendorf und endete nach fast 370 gefahrenen Kilometern und rund 6 1/2 Stunden Fahrtzeit wieder in Graz. Der höchste Punkt auf dieser Steiermark Motorradtour war am 1600 Meter hohen Gaberl.
Motorradtour Karte Wildalpen – Gesäuse
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